Die Tage des Ungeheuers by Kurt Mahr

Die Tage des Ungeheuers by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: PAN-THAU-RA, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1978-04-18T01:00:00+00:00


8.

An Bord des kleinen Bootes herrschte fast unerträgliche Spannung. Das Fahrzeug, ein eiförmiges Gebilde von nicht mehr als zwanzig Metern Länge, hatte vor etwa fünfzehn Minuten die BAIKO verlassen. Nahezu zur gleichen Zeit hatte sich die BAIKO selbst in Bewegung gesetzt. In das Geflimmer ihrer Feldtriebwerke gehüllt, nahm sie Kurs auf den Sternennebel der Milchstraße.

Das Boot mit dem prosaischen Namen BX-32 verfügte über ein kräftiges Quantentriebwerk, besaß jedoch keine Linearflugfähigkeit. Segun Bahrajn selbst hatte das Amt des Piloten übernommen. Außer ihm und Roi Danton befanden sich weitere vier Mann an Bord der BX-32. Mehr als sechs Fahrgästen bot das kleine Fahrzeug kaum Platz.

Bahrajn verfolgte den Aufbruch der BAIKO mit gespannter Aufmerksamkeit. Die BX-32 beschleunigte im selben Maß wie das Mutterschiff. Bahrajns Taktik zielte darauf ab, daß die energetischen Entladungen der BAIKO-Feldtriebwerke die minimalen Streueffekte des Quantenantriebs mehrfach überdeckten und die BX-32 daher von der BASIS aus nicht bemerkt werden konnte -es sei denn, die BASIS-Techniker hatten ein Ortergerät speziell auf Die Tage des Ungeheuers 39 den Raum zwischen der BASIS und dem bisherigen Standort der BAIKO gerichtet und schieden durch geeignete Filter alle Impulse aus, die anderswoher kamen. Das war das Risiko, das die kleine Expedition auf sich nehmen mußte. Und von diesem Risiko resultierte die Spannung an Bord des Bootes.

Die BX-32 beschleunigte mit 500 km/sec2 .Das war das Höchste, was das Quantentriebwerk hergab. Die BAIKO mußte dagegen, wenn sie die Besatzung der BASIS nicht mißtrauisch machen wollte, mit dem Höchstwert von 650 km/sec2 beschleunigen. Dafür stand es der BAIKO offen, sich vor dem Übertritt in den Linearraum so nahe an die Lichtgeschwindigkeit heranzuarbeiten - und dabei soviel Zeit zu verbrauchen -, wie ihr behagte. Segun Bahrajn hatte mit seinem Ersten Offizier, der jetzt den Befehl an Bord der BAIKO hatte, vereinbart, daß der Großraumer genau zu dem Zeitpunkt in den Linearraum eintreten würde, in dem die BX-32 - bis dahin nur noch wenige tausend Kilometer von der BASIS entfernt - ihr Bremsmanöver beendete. Die Restfahrt würde das Boot mit Hilfe eines kleineren Korrekturtriebwerks aufheben, von dem zu hoffen war, daß es zu wenig Streuimpulse ausstrahlte, um die Orter der BASIS zu reizen.

Mehrere Minuten vergingen. Die BX-32 erreichte den Bereich relativistischer Geschwindigkeiten. Unmittelbar diesseits des Mittelpunkts der Strecke, die vom ehemaligen Standort der BAIKO zur BASIS reichte, schaltete der kleine Bordrechner von Beschleunigung auf Bremsung. Von jetzt an war der Quantenstrahl, den das Triebwerk produzierte, auf die BASIS zu anstatt wie bisher von ihr weg gerichtet. Daraus ergab sich ein zusätzliches Risiko.

Aber eine halbe Minute verging, ohne daß es zu dem befürchteten Feuerüberfall kam. Da war Segun Bahrajn geneigt zu glauben, daß die Störeffekte der BAIKO nach wie vor ihre Schuldigkeit taten.

Einige weitere Minuten vergingen. Ein eigens darauf kalibriertes Chronometer zeigte die Zeit, die bis zum Eintauchen der BAIKO in den Linearraum verblieb. Die Digitalziffern rollten langsam, aber unaufhaltsam dem Nullpunkt entgegen.

Das Chronometer gab einen halblauten Pfeifton von sich, als der kritische Augenblick erreicht war. Im selben Augenblick schaltete sich das Triebwerk der BX-32 aus. Jedermanns Blick war auf den Bildschirm gerichtet, der die Umgebung des Bootes in Flugrichtung zeigte.



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